Verschmelzen wir gemeinsam in ein spirituelles Dasein, indem wir miteinander träumen. Dafür braucht es viel Übung. Die gute Botschaft ist, nur einer der zwei Teilnehmer muss darin geschult sein, der andere benötigt null Vorkenntnisse, lediglich einen offenen Geist und den Willen, sich darauf einzulassen. Die Erfahrung ist keineswegs zu vergleichen mit den unterschiedlichsten Gefühlen, die einhergehen, wenn man den Beischlaf mit einer geliebten Person vollzieht. Die aktive Wahrnehmung überschreitet alles Vorstellbare und muss hart von den Eigenschaften unterschieden werden, die in lebhaften, schwärmerischen und geradezu atemberaubenden Schlafzyklen in Erweckung gelangen. Es geht nicht um schlichte Regeneration oder um das Ver-/Aufarbeiten emotionaler Empfindungen. Die Kontemplation ist für Anfänger. Indes unsere weltfremde Katalyse die Ketten des Seins sprengt, sie buchstäblich transzendiert. Träumen, ohne dabei zu Schlafen, ist fürwahr eine hohe Gabe, doch in unserem Fall ist ihre Gangart von reduktiven oder luziden Träumen konsequent zu unterscheiden, weil bei jenen der Träumer sich stets im Klaren darüber ist, dass er träumt und die Vorstellungen jederzeit steuern kann. Bei gemeinsamen Träumen, die von einer Person geleitet werden, verschwimmen die Bilder und Geschehnisse beider zu einer Einheit, die ausnahmslos vom aktiven Part in die entsprechenden Richtungen gelenkt werden können. Das wiederum fordert vom passiven (und dem zugleich passenden) Gegenstück ein absolutes Grundvertrauen in die immanenten Fähigkeiten desjenigen, der die Reise führt, Entscheidungen während dieser trifft, die das Erlebte auf redundante Information(en) begrenzen; er ist der agierende Emissär, der Hoffnung bringt zu einer Person, die er mit – nicht aus! – Leidenschaft liebt, auf welcher Ebene und in welcher innerlich expressiven Form auch immer.
Wir verschmelzen ergo nicht miteinander, sofern es mir nochmals gestattet ist, und zum Abschluss meiner siebenteiligen Serie, den Lesenden persönlich und direkt anzusprechen. Die Magie zu erkennen, ist nun mal ausschließlich für sich innig Liebende – oder Individuen, die eine tiefe Zuneigung miteinander teilen – bestimmt. Der, der die einzigartige Kunst beherrscht, den erhabenen Menschen, den ich vor ein paar Zeilen als einen Emissär der Hoffnung bezeichnete, entscheidet wohlweislich, wen er als würdig betrachtet, wer mit ihm letztendlich eine unvergessliche Reise antreten und bestreiten darf. Meine Reise hingegen, mein Abenteuer endet hiermit, abermals nach sieben Akten (wie bereits Jahre zuvor), denn: Eine Reise verändert nicht nur den Ort, an dem man sich befindet; sie verändert auch das, was man nach der Rückkehr zu (er)schaffen und zu erreichen vermag. Wir alle haben die Fähigkeit, aus einer Reise eine Erinnerung zu machen – und mit ein wenig Glück den Beginn von etwas gänzlich Neuem in die Wege zu leiten. Erregtheiten kommen und gehen, die Magie der Liebe andererseits schwindet niemals, sie verliert zu keiner Zeit ihren Reiz und ist stets lebendig (– für alle, die daran festhalten, ihr stets zugewandt bleiben und sich ihrer nicht entziehen).
Hochempathievoll, ℐţ.